Cash is King - langfristige Umstrukturierung der Finanzstruktur (Teil 3)


- Statt steuerpflichtigem Gehalt oder Entnahmen vom laufenden Ergebnis werden vorrangig alte Ansprüche in maximal möglicher Höhe entnommen (Gewinnvorträge oder Gesellschafterdarlehen) – das klingt etwas absurd, führt jedoch dazu dass bereits versteuertes Geld aus dem Unternehmen entnommen wird und auf der privaten Seite keine Steuerlasten dadurch entstehen, dadurch lassen sich im Umkehrschluss die privaten Steuervorauszahlungen und der private Spitzensteuersatz oft erheblich reduzieren und gleichzeitig im Unternehmen Verbindlichkeiten abbauen. Auch schütz man sich auf diesem Wege vor Begehrlichkeiten der Hausbanken, welche bei sinkendem Rating oftmals sofort Rangrücktritte für alle Gesellschafteransprüche im Betriebsvermögen verlangen.
- Eine weitere Möglichkeit ist natürlich die Erhöhung des Eigenkapitals z.B. durch die Zunahme eines strategischen Partners oder den Verkauf von Management Beteiligungen/ Auflage eines Mitarbeiterbeteiligungsprogrammes. In solchen Fällen ist es nur wichtig im Vorfeld zu kommunizieren, dass das Kapital auch zu einem Teil dazu genutzt werden soll, Gesellschafterverbindlichkeiten abzubauen, zudem erhöhen diese Kapitalzuflüsse natürlich die dauerhafte Liquidität im Unternehmen wenn die Beteiligungsmodelle entsprechend strukturiert werden, d.h. nicht dem Altgesellschafter werden Steuerpflichtig Anteile abgekauft sondern das frische Kapital fließt vorrangig dem Unternehmen zu, zum Beispiel durch eine Kapitalerhöhung oder eine Zuführung in die Kapitalrücklage.
- Dispositionsrahmen werden flexibel erhöht und mit Forderungsbestand besichert (Forderungszession z.B. aller Kunden von A-G oder bestimmter großer Kunden)
- Interne Großprojekte mit hohem Beratungskostenanteil, die im Normalfall aus dem Cash Flow finanziert werden, werden über Spezialdarlehen mit langfristiger Laufzeit finanziert (z.B. Umstellung des Warenwirtschaftssystems o.ä.)
- Mietkautionen, Gewährleistungsansprüche oder ähnliches werden an Versicherer ausgelagert
Der Autor Sebastian Aman (sa@tdalliance.com) ist Managing Partner bei TDALLIANCE (www.tdalliance.com) in Berlin. Er beschäftigt sich mit Reorganisation, Finanzierung und kaufmännischer Strukturierung sowie Unternehmensnachfolge im Mittelstand.
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