Die Bedeutung der Führung wird immer noch deutlich unterschätzt!

Teamperformance und Führungskultur
Viele Teams stehen vor der Herausforderung, sich selbst und ihre Zusammenarbeit neu zu definieren, um ihre Leistungsfähigkeit zu bewahren oder gar zu steigern.
Auf Grund eines Kundenprojektes, bei dem in der Entwicklung, dem Vertrieb und der Produktion, eine komplette Neuausrichtung der Zusammenarbeit durchgeführt wurde, haben wir uns dazu entscheiden, diesen Artikel zu schreiben.
Erfolgreiche Firmen sind ohne Teamarbeit nicht mehr vorstellbar. Es geht hierbei nicht nur um die Qualifikation jedes Einzelnen, sondern es geht sehr stark um die Art der Zusammenarbeit und die Art der Führungs- und Unternehmenskultur.
Es gibt eindeutige Erkenntnisse darüber, was Teamarbeit erfolgreich macht
Es gibt zahllose Forschungsbeispiele die zeigen, dass inspirierende und unterstützende Führungskräfte Innovationen fördern, die Mitarbeitermotivation steigern und die Unternehmenskultur positiv beeinflussen.
Dies führt zu besseren Geschäftsergebnissen, höherer Produktivität und einer stärkeren Wettbewerbsfähigkeit.
Zudem belegen Studien, dass Unternehmen mit klarer, strategischer Führung meist erfolgreicher sind, weil sie eine gemeinsame Vision entwickeln und die Mitarbeitenden auf gemeinsame Ziele ausrichten können. Insgesamt bestätigen wissenschaftliche Erkenntnisse auch, dass gute Führung ein entscheidender Erfolgsfaktor ist, der sowohl die interne Organisation als auch die externe Wettbewerbsfähigkeit maßgeblich beeinflusst.
Da diese Erkenntnisse vielen klar ist, ist auch klar, dass die Qualität der Zusammenarbeit und der Führungskompetenz ständig weiter entwickelt werden muss, will man in Zukunft weiterhin erfolgreich sein.
In Anlehnung an die Erkenntnisse der Beratungsfirma Kraus & Co., können wir auch die Ergebnisse unserer Befragungen und auch Erfahrungen, mit voller Überzeugung veröffentlichen.
Die Fragen die sich bei der Teamarbeit und Teamentwicklung primär stellen, sind:
- Wie zufrieden sind die Beschäftigten mit der Teamarbeit in der eigenen Organisation?
- Welche Erfolgsfaktoren bestimmen die Qualität der Teamleistung?
- Welche Auswirkungen haben die Führungs- und Unternehmenskultur auf die Team-Leistung.
Bei der von uns durchgeführten Befragungen (67 persönliche Interviews + 399 online-Befragungen von Entscheidern (in 2025, GFs und Personal, aus den Bereichen: Produktion, Handel, Beratungsfirmen und Kliniken), kommen wir zu den untenstehenden Ergebnissen: (An der Online-Befragung der Beratungsfirma Kraus & Co. nahmen etwas mehr 500 Personalverantwortliche teil).
1. Bei der Team-Performance besteht noch Luft nach oben
Bei der Befragung wurden Personalverantwortlichen unter anderem gebeten, auf einer Skala von 1 bis 10, die aktuelle Performance ihrer Teams zu bewerten (Effizienz, Zusammenarbeit, Problem- / Konfliktlösung).
Das Ergebnis war: Die Team-Performance wurde mit 6,58 von 10 bewertet, was erst einmal ein recht gutes und auch wichtiges Ergebnis ist.
Dies zeigt, dass die Befragten der Überzeugung sind ,dass die Beschäftigten hier eine hohe Selbstreflektion zeigen und ihnen auch klar ist, dass sie an der Performance gemessen werden.
Womit aber genau die Team-Performance gemessen wird, ist den meisten jedoch unklar, woraus man schließen kann, das die Bewertung sehr subjektiv ist.
Dies trifft nicht in der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb zu. Hier lässt sich der Teamerfolg und gar der jedes einzelnen gut erfassen.
2. Führung und Kultur beeinflussen die Performance stark
Wiederholt wird auch hier bestätigt, welch hohe Bedeutung die Führungs- und Unternehmenskultur auf die Performance haben.
Wir betonen dies hier ganz speziell, da wir bei der Ernennung von Führungskräften, auch noch im Jahr 2025, viel zu oft die Diskussionen haben, ob die Führungskompetenz wichtig ist oder nicht.
Viel zu oft werden Personen zur Beförderung vorgeschlagen, die wegen guter Arbeitsleistung und hoher Motivation positiv aufgefallen sind und denen man jetzt auch Führungskompetenz unterstellt oder aber ohne jegliche Grundlagen davon ausgeht, dass sich die Person noch entwickelt.
Alle Untersuchungen zeigen, dass die Führungs- und Unternehmenskultur einen massiven Einfluss auf die Teamleistung haben. In der aktuellen Untersuchung bewerten die Befragten diesen Punkt mit 8,7 von 10 Punkten, bezogen auf die Unternehmenskultur, und mit 8,2 auf die Führungskultur.
Interessant ist dieser Punkt, da die Bedeutung der Führungskräfte bei bereichsübergreifenden Teams (z.B. Projekt-Teams), geringer als die Unternehmenskultur, bewertet wird.
Diese Ergebnisse lassen sich gut mit der Erkenntnis erklären, dass zwar kognitiv die Bedeutung der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit bzw. Projekt-Teams als wichtig bewertet wird, im Alltag aber die tatsächliche Führungskultur ein wirkliches Arbeiten im Projekt z.T. ver- oder behindert.
3. Erfolgsfaktor Vertrauen im Team: Ohne Vertrauen geht nichts
Sowohl was die Unternehmenskultur, als auch die Führungskultur betrifft, lässt sich immer wieder feststellen, dass gegenseitiges Vertrauen der zentrale Erfolgsfaktor der Zusammenarbeit ist.
Mangelndes Vertrauen ist mit die größte Bremse im operativen Geschäft und auch für die Innovation.
Wichtige, ergänzende Faktoren haben Einfluss auf die Team-Leistung:
- Respekt und wechselseitige Wertschätzung (ohne Respekt geht nichts)
- offene und klare Kommunikation
- Identifikation mit den Unternehmenszielen
- klares Rollenverständnis
- Bereitschaft sich gegenseitig zu unterstützen / Kooperationsbereitschaft
- Leistungsbereitschaft und -fähigkeit
- Teams müssen sich immer wieder neu definieren
- Veränderungs- und Lernbereitschaft
- Hohe Transparenz
- Führungskräfte, die sich auf die wechselnden Zuständigkeiten, dem Home Office und z.T. einem eher virtuellen Team, einstellen können
Reflektieren Sie sich selbst
- Welche der obigen Faktoren sind bei Ihnen im Team hoch, welche niedrig ausgeprägt?
- Haben Sie zu jemandem grundsätzlich Vertrauen, oder muss die anderen Ihnen beweisen, dass Sie ihnen vertrauen können?
- Wie hat sich Ihr Führungsstil die letzten Jahre entwickelt? Was können Sie heute besser als vor einem Jahr?
Ähnliche Beiträge
Der Anker ist Ihr strategischer Vorteil in Verhandlungen
Die Person, die in Verhandlungen als erstes ein Angebot macht oder eine Forderung stellt, setzt damit den sogenannten Anker, an der sich alle anderen Verhandlungspartner orientieren (müssen). Psychologische Studien zeigen, dass dieser Anker eine hohe Wirkung auf den weiteren Verlauf hat.
Wer seinen Job liebt, der bleibt?
Interessant ist, dass aktuell Arbeitnehmer:innen mit ihrem Arbeitsplatz zufriedener sind, als je zuvor. Gleichzeitig lässt sich jedoch beobachten, dass die Wechselbereitschaft und tatsächliche Fluktuation immer weiter steigt. Diese Zunahme der Fluktuation lässt sich seit Corona deutlich...
"Mitarbeiter kündigen" ist Chefsache
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kündigen – vor dieser Aufgabe fürchten sich die meisten Führungskräfte, besonders von Klein- und Mittelunternehmen. Denn sie können sich anders als viele Konzernmanager nicht hinter der Entscheidung eines fernen Headquarters verstecken.