Internationale Studie zum Talentmanagement

28.11.2014

Deutschland hinkt bei der Führungskräfteentwicklung weltweit hinterher.

In deutschen Unternehmen hat die Förderung von High Potenzials einen deutlich geringeren Stellenwert als in vielen anderen Industrienationen. Trotz dass sich viele Betriebe um dieses Thema kümmern, bleibt es bei den meisten bei Lippenbekenntnissen.
Wie diese Ergebnisse aussehen, erfahren Sie hier. Nahezu auf alle Betriebe kommt in den nächsten Jahren eine enorme Hausforderung bzgl. des Talentmanagements zu. Diese sind:
  • Mangel an qualifizierten Talenten für Schlüsselpositionen
  • Talentknappheit auf allen Ebenen
  • Zu wenig Führungskräfte mit hohem Potenzial
  • Abwanderung von Spitzentalenten zu anderen Unternehmen
Eine internationale Befragung (2.200 Geschäftsführer und Personalleiter in Unternehmen aus 13 Ländern) zur Praxis des Talentmanagements 2014 von Right Management, dem globalen Karriereexperten der ManpowerGroup ergab, dass in Deutschland nur 12 % der Betriebe glauben, dass der Bedarf an Führungskräften aus den eigenen Reihen abgedeckt werden kann. Interessant ist, dass in nur 32 % der Betrieben dieses Thema eine hohen strategischen Stellenwert besitzt (USA und Kanada 55 %). Bei 50 % der deutschen Firmen wird das Thema auf die Zukunft verschoben, so die Angaben der Personalentscheider. (USA 37 %, Asien 28 %). In 36% der deutschen Unternehmen wurde das Budget für das Talentmanagement in 2014 erhöht. (USA 51 %, Asien 61 %) Die Länder, in denen es Unternehmen am leichtesten fällt, Führungskräfte aus den eigenen Reihen zu rekrutieren, sind Japan, Brasilien und Norwegen. Generell fällt auf, dass dem Aufspüren von Toptalenten in Ländern wie USA, Großbritannien, Japan und Indien deutlich mehr Bedeutung beigemessen wird als bei uns. In diesen Ländern liegt der Anteil jeweils deutlich über 50 Prozent. Viele deutsche Unternehmen klagen zwar über den Fachkräftemangel, es folgen jedoch kaum Taten. Schade, da die Talentförderung eine gute Möglichkeit ist, nicht nur vorhandenes Potenzial zu fördern und zu nutzen, sondern es ist gleichzeitig eine hervorragende Möglichkeit, Mitarbeiter zu motivieren und an das Unternehmen zu binden. In der Studie wird auch deutlich, dass im Vergleich zu anderen Ländern nur wenige Ausgesuchte von den Qualifizierungsmaßnahmen profitieren und damit Unternehmen das vorhandene Potenzial insgesamt zu wenig nutzen und damit die Wertschöpfung mit beeinflussen. Diese fokussierte Förderung beinhaltet auch die Gefahr, dass High Potenzials durch ihre eigene Führungskraft ausgebremst bzw. gar nicht erkannt oder vorgeschlagen werden.
Vor allem junge qualifizierte Fachkräfte erleben dies schnell als unfair bzw. fühlen sich zu wenig gewertschätzt und wandern oft ab. Die Eckpfeiler des Talentmanagements sind:
  • Firmenziele und -strategie festlegen bzw. kennen
  • Definition der Aufgaben/Anforderungen die auf den Betrieb/Abteilung zukommen
  • Kompetenz- und Potenzialfeststellung der Mitarbeiter (z.B. durch Beobachtungen im Alltag oder durch Potenzialanalyseverfahren)
  • Festlegung der Qualifizierungsmaßnahmen
Die differenzierten Ergebnisse der Studie „Talentmanagement 2014“ stehen Ihnen bei Manpower zur Verfügung. Download Albrecht Müllerschön

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