Wie innovativ und kreativ sind Sie?


Innovationskultur
Kreativität, besonders aber Innovation* setzt eine Vertrauenskultur mit einer hohen Fehlertoleranz im Betrieb voraus.Die Unternehmensberatung Arthur D. Little zeigt aktuell in einer Studie aus den Jahren 2010 und 2012, bei 650 befragten Firmen weltweit, (siehe: Global Innovation Excellence Study - http://www.adlittle.com/3210.html?&view=561) sechs Faktoren auf, die Mitarbeiter und Führungskräfte motivieren, Ideen und Innovationsprozesse zu mobilisieren. Zusammenfassend zeigt sich hierbei, dass zum einen eine intensive Interaktion zwischen den Abteilungen als Basis jeglicher Innovation gilt. Darüber hinaus beeinflusst eine Vertrauenskultur den Innovationsprozess substantiell mit. Diese Qualität lässt sich an folgenden sechs Merkmalen festmachen:
- Qualität der Kommunikation: Vor allem klare und glaubwürdige Aussagen aller Führungskräfte
- Berechenbarkeit der Firmenstrategie
- Die Beständigkeit der Weiterentwicklung einer Idee, auch bei ungewisser Zukunft des Unternehmens
- Die Identifikation der Mitarbeiter - Gefühl der Wichtigkeit aller Mitarbeiter vermitteln
- Die Anerkennung der Mitarbeiter, besonders durch die oberste Führungsebene; Möglichkeiten der persönlichen Weiterentwicklung und eine faire Bezahlung
- Teil eines Teams sein, mit dem die Erfolge geteilt werden
Kreativität
Während bei der Innovation „eigentlich“ die Umsetzung von Ideen im Vordergrund steht, geht es bei der Kreativität nur um die Schaffung oder Entwicklung neuer Ideen selbst. Jeder ist kreativ! vs. Kreativität lässt sich lernen! Grundsätzlich handelt es sich bei der Kreativität um eine: „Neuformation von Informationen“.Daraus ergeben sich für die Kreativität folgende praktische Konsequenzen:
Um Informationen neu kombinieren und verarbeiten zu können, müssen sie im Gedächtnis bereits vorhanden sein. Das bedeutet, dass Kreativität nur möglich ist, wenn sich eine Person im Vorfeld schon lange mit einem Thema beschäftigt hat. Und dies wird oft von Menschen, die ihre eigene Kreativität bemängeln vergessen. „Der kreative Funke kann nur das entzünden, was schon vorhanden ist“. Kreativität im weitesten Sinn beruht auf der Fähigkeit, die Lücke zwischen (noch) nicht sinnvoll miteinander verbundenen oder nicht logisch aufeinander bezogenen (materiellen und nichtmateriellen) Gegebenheiten, durch die Schaffung von neuen Zusammenhängen, auch zu bereits Bekanntem, spielerisch durch die Phantasie auszufüllen. Untersuchungen zeigen, dass sich Kreativität entwickeln lässt. Auch wenn kein Langweiler dadurch zum Genie wird. Es gibt eine Unmenge an Ratgebern die behaupten, Kreativität lasse sich erlernen. Zunächst wurden Trainings entwickelt, die das divergente Denken schulen sollten, also die Fähigkeit, ungewöhnliche Schlüsse zu ziehen.
Dann wurden Brainstorming-Methoden populär. Dahinter stand der Gedanke, dass Menschen die viele Ideen produzieren, irgendwann auch auf eine gute stoßen. All diese Methoden haben jedoch nicht den durchschlagenden Erfolg gebracht. Kreativität ist eben nur bedingt trainierbar. Denk zusammen, was nicht zusammen gehört! Nach Auffassung von Kreativitätsforschern sind die Techniken sinnvoll, mit denen wir neue Denkstrategien trainieren. Um das zu erreichen, müssen wir bereit sein, Dinge miteinander zu kombinieren, die eigentlich nicht zusammen gehören.
Entsprechend diesem Motto, können Sie spielerisch neue Gegenstände entwickeln, in dem Sie z.B. beim Einrichten eines Zimmers dieses mit einer Höhle verbinden und sich fragen, welche Teile davon übertragen werden können?
Entsprechend dieser Methode wurde z.B. der Lotuseffekt zur Beschaffenheit, einfach zu reinigender Oberflächen, entwickelt.
Ziel dieser Technik ist es, das Vertraute zu verfremden. Gute Stimmung verbessert die Kreativität Prominente Beispiele erwecken den Eindruck, als wären Menschen in Lebenskrisen besonders kreativ. Doch das ist nicht der Fall.
Untersuchungen zeigen (Journal of Personality and Social Psychology, Bd.94, S.214, 2008), je besser die Laune, desto höher das flexible Denken und die Kreativität.
Wichtigste kreativitätsfördernde Persönlichkeitsmerkmale
- Ausdauer und Hartnäckigkeit
- Frustrationstoleranz bei Problemlöseprozessen
- Ständige Neugier, Offenheit gegenüber der Umwelt
- Die Bereitschaft, ein Problem aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und die gewohnten Wege des Denkens oder Handelns zu verlassen und neue Sichtweisen zu entwickeln
- Interesse daran, ein Thema zu durchdringen: Dies ist die Fähigkeit, ein Problemgebiet in Gedanken gründlich zu durchdringen. Dabei führt die Intensität zum Kern des Problembereichs.
- Umsetzungskompetenz: Damit ist das Anpassen der Ideen an die Realität gemeint.
Tipps
Fehler- und Innovationskultur- Prüfen Sie Ihr eigenes Vertrauensverhalten anderen gegenüber. Wie schnell fassen Sie selbst Vertrauen zu anderen bzw. wie schnell glauben Sie selbst, dass sich etwas (Ungewöhnliches) nicht ansprechen lässt?
- Wie reagieren Sie selbst bei Fehlern anderer?
- Wie vertrauensvoll reagiert Ihr Umfeld bzw. wie fehlertolerant ist dieses?
- Machen Sie dieses ggf. zum Thema bei Ihrem eigenen Vorgesetzten oder in Ihrem Team
- Wie intensiv unterstützen Sie selbst neue Ideen oder treiben diese aktiv nach vorne?
- In welchem Thema sind Sie wirklich voll „drin“, so dass Sie hier querdenken können?
- Beginnen Sie spielerisch regelmäßig „fremde“ Themen/Gegenständig miteinander zu verbinden umso Neues zu generieren (Übung macht den Meister)
* Definition: Innovation heißt wörtlich „Neuerung“ oder „Erneuerung“. Das Wort stammt aus dem lateinischen innovare und bedeutet: erneuern. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff im Sinne der Umsetzung von neuen Ideen oder Erfindungen verwendet.
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