Warum ich fühle, was Du fühlst

Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneuronen

Gähnen steckt an, ein Lächeln macht uns froh: Intuitiv verstehen wir, was andere fühlen, können die Freude oder den Schmerz anderer mitempfinden. Die Erklärung dieser geheimnisvollen Phänomene liegt in den Spiegelneuronen, die erst vor kurzem erforscht wurden. Sie sind die Grundlage unserer emotionalen Intelligenz, bestimmen unser »Bauchgefühl« und die Fähigkeit zu lieben.

Wir haben aufgrund unseres Nervensystems die Fähigkeit, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was andere tun. Nur ist dies bei unterschiedlichen Menschen unterschiedlich ausgeprägt.

Wir kennen das intuitive (Spiel-)Verständnis aus dem Fußball oder haben es auch
selbst schon einmal erlebt. Bauer liefert die Erklärungen dazu.
Welche Bedeutung hat diese Intuition, die auf den Gegebenheiten der Neurobiologie gründet, für den Beruf?

  • Die Vortäuschung von meiner eigentlichen Absicht abweichender Handlungsziele wird nicht funktionieren
  • Ich muss es dem freien Willen meines Gegenübers/Mitarbeiters überlassen, welche Schlussfolgerung er aufgrund des bewusst und intuitiv Wahrgenommenen erzielt.

Was bleibt mir als Führungskraft zu tun? Nur wenn Kongruenz zwischen meiner
Handlungsabsicht und meiner tatsächlichen Handlung besteht, wirke ich eindeutig
auf meine Mitarbeiter. Wirkungsvolle Führung setzt damit meine eigene innere Vorbereitung und Entscheidung voraus. Erst dann darf ich meinem Mitarbeiter in einem Delegationsgespräch seine Aufgabe vermitteln.

Delegiere ich eine Aufgabe trotz eines inneren Vorbehaltes meinerseits, dann sollte ich mir von jetzt an gewiss sein, dass dieser Vorbehalt von meinem Mitarbeiter intuitiv wahrgenommen wird. Der Mitarbeiter wird die delegierte Aufgabe entsprechend ausführen.

Das Resonanzphänomen ist keine esoterische Meinung, sondern beruht auf der Existenz der Spiegelnervenzellen, die Dank neuester neurobiologischer Forschungen jetzt verstanden werden können.

Bauer, Joachim
2006
192 Seiten

müllerschön - springende Männchen