Führungskräfte entscheiden darüber, ob Krisen erfolgreich verlaufen oder nicht! Aber wie funktioniert es?

Krisen als Führungskraft zu bewältigen, erfordert Klarheit, Ruhe und eine strukturierte Vorgehensweise.
In erster Linie entscheidet sich der Erfolg der Krisenbewältigung dadurch, ob eine Führungskraft durch ihre Persönlichkeit und Kompetenz in der Lage ist, Stabilität und Sicherheit zu geben.
Das beste Management taugt nichts, wenn die Beschäftigten kein Vertrauen in die Führung haben.
Folgende Vorgehensweise und Aspekte sind hier zu beachten:
- Nehmen Sie sich Zeit, um die Situation zu erfassen:
Was ist das Kernproblem? Welche akuten Risiken bestehen? Welche Ressourcen stehen zur Verfügung?
Kommunizieren Sie offen, aber sachlich mit Ihrem Team: Was wissen wir, was nicht, welche Unsicherheiten bleiben? Transparenz schafft Vertrauen und reduziert Gerüchte.
- Setzen Sie Prioritäten auf Grundlage der Situationsanalyse:
Definieren Sie eine Prioritätenliste und legen Sie fest, welche Maßnahmen sofort, welche mittelfristig und welche langfristig umzusetzen sind. Erstellen Sie einen Plan mit messbaren Zielen, Verantwortlichkeiten und Zeitrahmen. Schon ein grober Fahrplan gibt Orientierung und erhöht die Handlungsfähigkeit.
- Führen Sie mit Präsenz und Empathie:
Krisen belasten Mitarbeitende unterschiedlich; manche brauchen Orientierung, andere Verständnis und Schutz. Hören Sie deshalb aktiv zu, prüfen Sie Belastungen, bieten Sie Unterstützung an, flexible Arbeitsmodelle oder Ressourcen, wo möglich.
Fördern Sie eine Kultur des offenen Feedbacks, in der Probleme früh erkannt und Lösungen gemeinsam entwickelt werden.
- Entscheidungskompetenz ist gefragt:
Das bedeutet, dass keine übereilte Schnellschlüsse gemacht werden. Nutzen Sie belegbare Informationen, holen Sie, wenn nötig, Fachwissen externer Berater oder Experten hinzu. Treffen Sie Entscheidungen zeitnah, aber prüfen Sie regelmäßig deren Wirksamkeit. Lernen Sie aus Irrtümern passen Sie den agil Plan an.
- Kommunikation ist der Kitt der Krise:
Informieren Sie regelmäßig alle Stakeholder (Stakeholder sind Personen oder Gruppen, die ein berechtigtes Interesse am Erfolg eines Unternehmens oder Projekts haben: Mitarbeitende, Kunden, Partner, Inhaber, Banken etc.) über Entwicklungen, Entscheidungen und nächste Schritte.
Denn: Klar formulierte Botschaften reduzieren Unsicherheit. Vermeiden Sie zu harte Aussagen, liefern Sie klare Optionen, damit sich Menschen sicher fühlen können.
- Führen Sie durch Struktur:
Etablieren Sie klare Reporting-Linien, regelmäßige, kurze und fokussierte Meetings und visualisieren Sie den Fortschritt.
Delegieren Sie sinnvoll; stärken Sie Ihr Team und klären sie eindeutige Verantwortungen.
- Fördern Sie die Resilienz:
Stärken Sie auch sich selbst und die Beschäftigten durch physische und mentale Gesundheit. Achten Sie persönlich auf ausreichenden Schlaf, Pausen und Stressmanagement oder fordern Sie Pausen bei den Beschäftigten ein. Fördern Sie Wohlbefinden, z.B. durch kurze Bewegungsroutinen. Schaffen Sie Zugang zu Unterstützungsangeboten oder Coachings.
- Schließlich bleibt Menschlichkeit der entscheidende Faktor:
Bedanken Sie sich bei Ihrem Team für Einsatz und Engagement. Zeigen Sie Wertschätzung, bleiben Sie zugänglich, authentisch und lösungsorientiert. Eine Krise zu managen, ist kein Sprint, sondern ein konsistenter Prozess aus Klarheit, menschlicher Führung und pragmatischer Umsetzung
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