Der Chef darf auch mal anecken und provozieren

Michael Hübler, Metropolitan Verlag, 240 Seiten, 2017, Gebundene Ausgabe

In der Zwischenzeit steht hinter den meisten Empfehlungen zur „wirksamen Führung“, ein positives Menschenbild, so auch hier in diesem Ratgeber. Dies ist deshalb so wichtig, da die Techniken oder Tools immer entsprechend des Menschenbildes bzw. der „persönlichen Haltung“ positiv oder negativ wirken. Michael Hübler, vertritt in "Provokant, authentisch, agil" die Auffassung, dass die Führungskraft durchaus auch einmal provozieren dürfe. Dabei wendet er sich in seinen Thesen der eigentlichen Bedeutung des Begriffs "provozieren" zu: Aus dem anderen soll etwas "hervorgelockt" werden. In diesem Buch gelingt es Hübler, dem Wissen um die Wirkung von Provokationen alltags- und anwendungsorientierten Beispiele zu liefern, wie im beruflichen Kontext die Kraft von Konflikten konstruktiv eingesetzt und nutzbar gemacht werden kann: humorvoll, ohne zu relativieren, klar und provokant, ohne zu (sehr) zu verletzen und damit die kollegiale Integrität zu verletzen. Dreh- und Angelpunkt des Buches sind Mitarbeitergespräche. Hübler illustriert seine Ideen anhand zahlreicher Beispiele und gibt Hinweise, wie es aus seiner Sicht besser ginge. Wer dem Autor folgt, wird Mut brauchen, seine Hinweise umzusetzen. Mut haben, Dinge anzusprechen, die unangenehm sind. Michael Hübler erfindet das Rad nicht neu, wenn er bei der Führung auf Werte, Empathie und die Fehlerkultur setzt und als Klebstoff, der alles zusammenhält, Humor und Ironie verwendet.

Dieses interessante Buch liefert originelle Einsichten, die Mut machen, authentisch zu bleiben und sich vom ewigen Harmoniebedürfnis zu befreien.